Unter Berufung auf einen RSNA-Artikel aus dem Jahr 2019 betonte er die Notwendigkeit, dass Radiologen und andere Kliniker verstehen, wie man Bildgebungsdaten in interaktive 3D-Modelle umwandelt. Für Dr. Reyna geht es in der Zukunft der Radiologie nicht nur um die Interpretation, sondern darum, anderen zu ermöglichen, komplexe Daten zu verstehen und zu nutzen.
Ein 69-jähriger Mann mit koronarer Herzkrankheit und Diabetes stellte sich mit einer großen abdominalen Raumforderung vor, die nicht auf eine medikamentöse Therapie ansprach. Die CT-Bildgebung zeigte einen zystischen Tumor von über 4 Litern Volumen, der umliegende Organe komprimierte.
Dr. Reyna arbeitete mit dem chirurgischen Onkologen zusammen, um Ursprung und Blutversorgung des Tumors mithilfe einer angiografischen CT und 3D-Rekonstruktionen zu kartieren. Dank VR-Visualisierung konnte der Chirurg die räumliche Komplexität umfassend erfassen, was die präoperative Drainage und die chirurgische Strategie unterstützte. Intraoperative Befunde bestätigten den Nutzen dieses immersiven Planungsansatzes.
Dr. Favio Reyna, Bs, IB, BSc, MD ist Radiologe und Leiter der Abteilung für Radiologie bei DiagnostiX in Guatemala. Darüber hinaus fungiert er als Sekretär der Medizinischen Fakultät an der Universidad Francisco Marroquín (UFM), wo er die Integration innovativer Technologien in die medizinische Ausbildung und klinische Praxis vorantreibt. Mit einem multidisziplinären akademischen Hintergrund engagiert sich Dr. Reyna für die Weiterentwicklung der Radiologie in den Bereichen Diagnostik, interdisziplinäre Zusammenarbeit und Operationsplanung.
Ein 33-jähriger Patient mit Trauma stellte sich mit Hüftschmerzen und Beinverkürzung vor. Eine zuvor nicht diagnostizierte Azetabulumfraktur führte zu einer Fehlpositionierung eines Implantats, das um 5 cm fehljustiert war.
Dr. Reyna rekonstruierte die Anatomie und simulierte den Korrektureingriff mittels Augmented Reality. Der Unfallchirurg nutzte diese Visualisierung, um ein maßgeschneidertes, 3D-gedrucktes Implantat zu entwerfen, das auf die Anatomie des Patienten zugeschnitten war – was das Vertrauen vor der Operation und die chirurgische Genauigkeit erheblich steigerte.
In einem weiteren Fall unterzog sich ein 28-jähriger Mann mit Verdacht auf Cushing-Syndrom einer CT-Untersuchung aufgrund einer Raumforderung in der rechten Nebenniere. Obwohl die Läsion auf ein Adenom hindeutete, entdeckte Dr. Reyna eine seltene vaskuläre Variante, die ein Risiko für einen chirurgischen Eingriff darstellte.
Mithilfe von KI-basierter Segmentierung und VR-Visualisierung erstellte er detaillierte 3D-Modelle, die den Tumor und seine Nähe zu wichtigen Gefäßen hervorhoben. Dadurch konnte der Chirurg die Resektion sicherer planen und Komplikationen vermeiden.
Dr. Reyna leitet außerdem VR-gestützte Bildungsprogramme an der medizinischen Fakultät der UFM. Seit 2018 setzt er Medicalholodeck in der Anatomieausbildung ein, wodurch Studierende mithilfe von Meta Quest-Headsets komplexe Systeme erkunden können. Seine Bemühungen haben die Anatomieausbildung modernisiert und die Studierenden auf reale klinische Entscheidungsprozesse vorbereitet.
Zum Abschluss seines Vortrags sprach Dr. Reyna eine offene Einladung aus, Guatemala zu besuchen—„das beste Land mit ausbrechenden Vulkanen und wunderschönen Landschaften.“ Doch abgesehen von der Landschaft bot seine Präsentation ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie immersive Technologien auch in ressourcenarmen Umgebungen Innovationen im Gesundheitswesen vorantreiben können.
Von der Operationsplanung bis hin zur Ausbildung von Studierenden zeigt die Arbeit von Dr. Reyna, dass medizinische Bildgebung mit den richtigen Werkzeugen und einer klaren Vision für Ärzte und Patienten gleichermaßen zugänglicher, effektiver und wirkungsvoller werden kann.
Für weitere Informationen kontaktieren Sie info@medicalholodeck.com März 2025